Landesverband Rheinland-Pfalz
Resolution zur Schaffung einer Koordinierungsstelle für jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz vom 24.11.2021 (Weiterleitung LAG)

Resolution zur Schaffung einer Koordinierungsstelle für jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz vom 24.11.2021 (Weiterleitung LAG)

Resolution der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Videokonferenz zur Schaffung einer Koordinierungsstelle für jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz am 24.11.2021 in der ehemaligen Synagoge Laufersweiler (Rhein-Hunsrück-Kreis)

Gerade im Festjahr „1700 Jahr jüdisches Leben in Deutschland“ hat sich wieder gezeigt, dass die Kooperation und Koordination zur Forschung, Lehre und Präsentation der deutsch-jüdischen Kultur in Rheinland-Pfalz sehr zu wünschen übriglässt. Es gibt unzählige Einzelpersonen und Initiativen, die in den unterschiedlichen Regionen des Bundeslandes im Sinne einer umfangreichen Erinnerungskultur ehrenamtlich wirken, dabei aber vor allem abseits der großen Städte auf sich alleine gestellt sind und nur mühsam entsprechende ideelle und finanzielle Unterstützung erfahren. Das betrifft vor allem die Regionen, in denen jahrhundertelang jüdische Landgemeinden existierten, die bis heute nachhaltige materielle und immaterielle Spuren hinterlassen haben. 

Gerade dieses rheinland-pfälzische Landjudentum mit seinen noch existierenden über 400 jüdischen Friedhöfen hätte es verdient in das Weltkulturerbe aufgenommen zu werden. 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Videokonferenz sind sich einig in der Forderung eine Stelle zu schaffen, die die Arbeit der verschiedenen Akteure koordinieren, Synergieeffekte erzielen und so eine effektive und lebendige deutsch-jüdische Erinnerungskultur in Rheinland-Pfalz auch über das Festjahr hinaus zusätzlich fördern kann.

VerfasserInnen der Resolution: Dieter Burgard, Renate Rosenau, Christof Pies – alle LAG

Bild: Die 1911 erbaute Synagoge Laufersweiler (Rhein-Hunsrück-Kreis), 1985 unter Denkmalschutz gestellt, Zentrum eines Erinnerungsensembles, bestehend aus Synagoge, Weg der Erinnerung (mit QR-Codes), Künstlerischem Erinnerungsort „Gelebtes Leben- geraubtes Leben“, Pfad der jüdischen Lyrik und jüdischem Friedhof. Seit 2014 Forst-Mayer Studien- und Begegnungzentrum für das Landjudentum mit Archiv, Bibliothek und vielen schulischen digitalen Möglichkeiten. (Fotografin: Gisela Wagner)